Cara Schulze

LBBW

Sustainable Finance – was ist das für Sie?

Cara Schulze: Sustainable Finance und hier insbesondere die Lenkung von Kapitalströme hin zu nachhaltigen Finanzanlagen ist ohne Zweifel der zentrale Hebel für den Transformationsprozess hin zu einer nachhaltig ausgerichteten Wirtschaft. Wenn wir die Pariser Klimaziele erreichen wollen, dann brauchen wir enorme Investitionen. Als Finanzintermediären kommt uns Banken hier natürlich eine Schlüsselrolle zu.

Was ist für Sie der Schlüssel für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Sustainable Finance-Bewegung?

Schulze: Damit der Markt für Sustainable Finance weiter in dem erforderlichen Maße wächst, brauchen die Marktteilnehmer noch mehr Vertrauen insbesondere in seine Instrumente. Vertrauen wächst durch einheitliche Standards, unmissverständliche Beurteilungskriterien und Transparenz.

Wir brauchen also ein einheitliches Rahmenwerk zur Bewertung, was wirklich „grün“ ist. In dieser Hinsicht hoffen wir auf deutliche Fortschritte durch Taxonomie und Einführung vergleichbarer Berichtsstandards durch die CSRD.

Bankenseitig besteht die Herausforderung vor allem darin, die erforderlichen ESG-Daten zu erhalten, um damit Transparenz zu schaffen und die Wirkung des eigenen Handelns zu berechnen. Realdaten sind Grundlage einer Wirkungsmessung um unsere Net zero-Ambition zu erreichen.

Welche Rolle spielt hier die LBBW?

Schulze: Wir haben uns hier sehr klar positioniert: Wir wollen dazu beitragen, dass der Wandel gelingt und unter den deutschen Banken an der Spitze der Veränderung stehen. Dafür haben wir als tief im Mittelstand verwurzelte Universalbank die besten Voraussetzungen um unsere Kundinnen und Kunden bei der Transformation zu unterstützen. Wir nehmen den öffentlichen Auftrag als Begleiter dieser Transformation proaktiv an. In ihrer Schlüsselrolle bietet die LBBW die passenden Finanzierungsprodukte an und steht den Kundinnen und Kunden mit fachkundiger Beratung auf ihrem Weg zu Net Zero zur Seite.

„Wir stehen alle vor den gleichen Aufgaben und können voneinander lernen.“

Was ist ihr persönliches Ziel?

Schulze: In dieser herausfordernden Zeit mit ihren vielen insbesondere regulatorischen Umbrüchen geht es mir als Leiterin Nachhaltigkeit primär darum, unser Kundinnen und Kunden mit innovativen Produkten auf dem Weg zu Net Zero zu begleiten. Außerdem wollen und werden wir unser Geschäft Paris-konform ausrichten und entsprechend steuern. Dafür stellen wir im Rahmen eines konzernweiten Projekts die Weichen.

Ich bin zudem davon überzeugt, dass wir als Finanzindustrie die Anforderungen an uns noch stärker als gemeinschaftliche Herausforderungen angehen sollten. Wir stehen alle vor den gleichen Aufgaben und können voneinander lernen. Deshalb ist es mir wichtig, dass wir uns aktiv in Initiativen wie das Cluster, bzw. die NZBAG einbringen. Wenn wir diese Plattform noch mehr mit Leben füllen, profitieren die Gesellschaft, unsere Kundinnen und Kunden und auch die Mitglieder. Nachhaltigkeit und die nachhaltige Transformation ist die wichtigste gesellschaftliche Herausforderung unserer Zeit. Dieser Aufgabe stellen wir uns …. gemeinsam …